Geschichte der Web-Analyse

Eine kurze Geschichte der Web-Analyse

Die Geburtsstunde des World Wide Web

Vor knapp 30 Jahren, am 20. Dezember 1990, wurde die erste Website von Tim Berners-Lee veröffentlicht. Dem damals revolutionären Konzept, über das HTTP Protokoll, ein HTML Format, der Server- , sowie Client Software verdanken wir heute das World Wide Web (WWW).

Log File Analyse

Webseiten bestanden damals aus statischen HTML-Dokumenten und Bilddateien. Sobald ein User eine solche Datei vom Webserver aufgerufen hat, wurde dies in einer Protokolldatei aufgezeichnet. Dies ermöglichte es den Webmastern, abzuschätzen, wie viele Besucher sich für den Inhalt der Website interessierten.

Analog

Da die Protokolldateien für den Betrachter unverständlich waren, brachte das Unternehmen analog ein kostenloses Analyseprogramm auf den Markt. Durch das Programm war es einfacher, die Protokolldateien auszulesen und zu verarbeiten, dass die Berichte und visuellen Diagramme das Lesen verständlicher waren.

Hit Zähler  / Counter

Auf den ersten Websites waren Besucherzähler zu finden, die den Besucher anzeigen, wie viele Personen sich die Webseite insgesamt in der Vergangenheit angesehen haben.

Javascript Tagging

Um die Besucherzahlen besser zu messen, wurden die ersten Javascript Tags eingeführt, weil es bei der Datenerfassung auffällige Unterschiede zwischen den Besucher Zugriffen und den angeforderten Seiten gab.

Gründung der Web Analytics Association

Unternehmen begannen mehr Daten zu sammeln. In den Zeitungen dominierte ein Thema: Big Data. Weil die Webanalyse durch Zunahme der Datenmenge komplexer wurde, waren Spezialisten nötig, die diese auswerteten. Letztendlich entstand dadurch der Beruf des Web Analyst. Zeitgleich wurde die Web Analytics Association (WAA) gegründet, die heute Digital Analytics Association (DAA) heißt. Die Umbenennung hat den Hintergrund, dass im späteren Verlauf unter anderem mobile Applikationen (Apps) bei der Webanalyse eine tragende Rolle spielten.

Die Bezeichnung Web Analyst und Digital Analyst bezeichnet dasselbe Berufsbild.

Urchin-Software

Google kauft das Unternehmen Urchin-Software, um sein Anzeigenkundengeschäft Google AdWords, heute Google Ads, aufzuwerten. Zu den Kunden von Urchin zählten damals unter anderem die NASA, sowie Procter & Gamble.

Google Analytics veröffentlicht

Nach dem Kauf von Urchin entwickelte Google das Produkt weiter und stellte Google Analytics zur kostenfreien Nutzung zur Verfügung. Die JavaScript-Datei, die für die Messung des Users zuständig ist, behielt zur Anfangszeit von Google Analytics noch den Namen urchin.js .

In-Page Analytics

In der Vergangenheit wurden hauptsächlich quantitative Daten über den Besucher gesammelt. Die In-Page Analyse machte es möglich, das Verhalten des Users zu analysieren, indem zu sehen war, was der User nach Aufruf der Website macht. Dadurch könnten Conversion Raten erstellt werden, die das Optimieren des Webseiten Inhalts einfacher machen und das User Erlebnis verbessern.

Form Analytics

Die qualitative Analyse wurde für die Webanalyse zunehmend interessanter und ihr wurde mehr Bedeutung zugesprochen. Mit dem Formular Tracking können Web-Analysten im Analysetool sehen, welche Begriffe der User, beispielsweise in der internen Suche, eingegeben hat. Dies verhalf die Absicht des Besuchers besser zu verstehen und Lücken in der Formulierung des Nutzens oder Inhalte der Website auszubauen etc.

Mobile Analytics

Als das iPhone eingeführt wurde und später Android Smartphones populär wurden, stieg die Beliebtheit von mobilen Apps. Die bisherige Technik zur Messung der Websites konnte aus vielen Gründen nicht eins zu eins auf die Apps angewendet werden. Zum Beispiel sollte das RealTime – Tracking keine Anwendung finden, weil das Smartphone sonst ständig Daten versendet hätte, was zu Lasten des Akkus und des Datenverbrauchs ginge. Google veröffentlichte das Software Development Kit (SDK), mit dem das Messen des Verhaltens der User in den Apps möglich war.

Conversion Trichter

Online Shop Betreiber standen vor einem Problem, das durch den Conversion Trichter gelöst wurde. Die Conversion Rate, zu deutsch Konvertierungsrate, gibt das Verhältnis von Besuchern zu Käufern wieder. Mithilfe der Trichter wurde der Bestellprozess von Hinzufügen zum Warenkorb bis zum erfolgreichen Kauf verständlicher, somit wurde, durch das Verständnis und Optimierung, die Anzahl der Warenkorbabbrecher verringert.

Google Tag Manager

Für die Implementierung der verschiedenen Tracking Tools war es bislang nötig einen entsprechenden Javascript Tracking Code auf die Website zu setzen. Durch die Einführung des Google Tag Managers war es von nun an möglich, das nur ein einziger Tracking Container Code auf die Webpräsenz implementieren werden musste, in dem mehrere Javascript-Codes hinzugefügt werden konnten. Dies ermöglichte es Online-Marketing-Managern, ohne Absprache mit der IT-Abteilung oder des Webmasters selbständiger arbeiten zu können.

DSGVO

Der Gesetzgeber hat der Webanalyse, durch die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO), einen Dämpfer verpasst und gleichzeitig die Rechte der User gestärkt. Weil in der Vergangenheit über Cookies zu viele Daten über den Website Besucher gesammelt wurden, mussten Nutzer von nun an darüber informiert werden, welche Daten über Sie gesammelt werden. Im weiteren Verlauf musste der User proaktiv für das Tracken über die Webanalyse Tool zustimmen. Für die Web Analysten stellt das eine neue Herausforderung dar, da weniger Analysedaten vorhanden waren um daten basierende Entscheidungen zu treffen.

Google Analytics 4

Google veröffentlicht Google Analytics 4 und gibt gleichzeitig die Einstellung von Google Analytics Universal bekannt. Durch Google Analytics 4 sind plattformübergreifende Analysen von Websites und Apps besser möglich. Außerdem schließt es Datenlücken durch Modellierungsansätze besser. In Zukunft soll Google Analytics 4 ohne Cookies auskommen, was unter anderem durch Machine Learning möglich ist.